In den vergangenen Monaten gab es erneut Hinweise auf verstärkte Aktivitäten der rechtsextremistischen Partei „Der III. Weg“ und ihrer Jugendorganisation „Nationalrevolutionäre Jugend“ (NRJ). Besonders besorgniserregend: Einige unserer Schülerinnen und Schüler hatten bereits Kontakt, vor allem über soziale Medien.
„Der III. Weg“ verfolgt gezielt die Strategie, junge Menschen emotional und ideologisch an sich zu binden. Die Partei setzt dabei bewusst auf persönliche Ansprache und Freizeitangebote, die auf den ersten Blick harmlos oder sogar attraktiv erscheinen.
Unter dem Deckmantel von Musikveranstaltungen, gemeinsamen sportlichen Aktivitäten – insbesondere Kampfsport – oder Nachhilfe und Ausflügen wirbt die Organisation mit der sogenannten „Schulhof-Offensive“. Ziel ist es, junge Menschen in ihrer Freizeit dort abzuholen, wo sie sich gerne aufhalten: auf Sportplätzen, bei Events oder auch in den sozialen Netzwerken wie TikTok oder Instagram.
Über diese Kanäle verbreitet „Der III. Weg“ ihre extremistischen Inhalte und vermittelt ein Zugehörigkeitsgefühl, das sich gegen unsere demokratischen Grundwerte richtet.
Ein Schreiben der „Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus“ hat uns erst Ende März eindringlich auf die Gefahr dieser Entwicklung hingewiesen. Denn: Die Aktivitäten des „III. Weges“ nehmen zu – auch in unserer Region.
Wir als Fachschaft Politik und Gesellschaft (PuG) wollen dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen. Deshalb haben wir beschlossen, aktiv zu werden: Unsere PuG-Lehrkräfte führen derzeit Informationsveranstaltungen in allen Klassenstufen von 6 bis 12 durch. Die Schülerinnen und Schüler erhalten dabei altersgerechte und fundierte Einblicke in die Geschichte, Ideologie und Anwerbestrategien des „III. Weges“ – immer mit dem Ziel, sie zu mündigen, kritischen Demokratinnen und Demokraten zu machen.
Die Reaktionen aus der Schülerschaft sind bisher sehr positiv: Viele zeigen sich interessiert, denken mit, stellen Fragen und reflektieren kritisch über das Gehörte. Diese Auseinandersetzung ist wichtig – denn Demokratie ist nichts Selbstverständliches. Sie muss verteidigt werden – und jede und jeder kann dazu beitragen.
Demokratie braucht uns alle. Seien wir wachsam. Und handeln wir gemeinsam – gegen jede Form von Extremismus.
Sabrina Koch