Max Oscar Arnold (1854 - 1938) ist Neustadter Puppenfabrikant. Als Abgeordneter und Präsident des Coburger Landtages fördert er das Schulwesen und hat als Vizepräsident der Landesversammlung wesentlichen Anteil am Staatsvertrag, der das Herzogtum Coburg seit 1920 mit Bayern verbindet.
Bis 1909 gibt es in Neustadt nur die Volksschule, die Fortbildungsschule (Berufsschule) und die Industrie- und Gewerbeschule. Eine von Jahr zu Jahr wachsende Zahl von Schülern wechselt zum Besuch höherer Schulen nach Coburg oder Sonneberg. Deshalb wird am 1.7.1909 die "Städtische Mittelschule" im Gebäude der Glockenbergschule eröffnet. Es handelt sich um eine neunstufige Mittelschule "nach preußischer Ordnung" mit Englisch und Französisch als Fremdsprachen.
Die von Max Oscar Arnold unterstützten Verhandlungen der Stadt Neustadt führen schließlich 1923 zur Umwandlung der Städtischen Mittelschule in eine Realschule. Die finanzielle Belastung des städtischen Haushalts durch die Kosten für die Realschule ist erheblich. Es muss deshalb aus heutiger Sicht als große Leistung der Bürgerschaft gewertet werden, dass dieses Opfer bis in die fünfziger Jahre getragen wird.
Anfangsschwierigkeiten in der Aufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg sind Lehrermangel, uneinheitlicher Wissensstand der Schüler und Brennstoffmangel. Finanzierungs- und Raumprobleme treten in den fünfziger Jahren in den Vordergrund. Die Bemühungen der Stadt Neustadt um Verstaatlichung der Schule und Ausbau zur Oberrealschule werden 1957 von Erfolg gekrönt, die Stadt verpflichtet sich, bis 1960 ein neues Schulgebäude für rund 250 Schüler zur Verfügung zu stellen.
Als die ersten Abiturientenjahrgänge unsere Schule verlassen, bietet das 1960 eingeweihte Schulgebäude beinahe ideale Voraussetzungen. Seit Ende der sechziger Jahre steigen die Schülerzahlen dann so stark an, dass Raumnot einen Erweiterungsbau notwendig machte. Der Einzugsbereich unseres Gymnasiums reicht nun nach Rödental, Mitwitz, Sonnefeld und Weidhausen.
Der Landkreis Coburg, der nach dem Verlust der Kreisfreiheit Neustadts seit 1972 Sachkostenträger unseres Gymnasiums ist, errichtet in den Jahren 1980 bis 1982 einen großzügigen Erweiterungsbau. Während der achtziger Jahre wird ein Schul- und Forschungsgarten angelegt, die Schule führt seither eine Reihe von kulturellen Veranstaltungen, wie Schultheateraufführungen, Kabarettabende und Dichterlesungen, durch und beteiligt sich erfolgreich an Schülerwettbewerben und am Schüleraustausch.
Anfang der neunziger Jahre besuchen über 70 Schüler aus Thüringen unser Gymnasium. Anspruchsvolle Theater- und Musicalaufführungen bereichern das Schulleben. Seit 1995 ist ein rapides Ansteigen der Schülerzahl von 600 auf 800 Schüler zu verzeichnen. Das bisherige Schulgebäude wird wieder zu klein, so dass 1998/99 vom Landkreis Coburg ein weiterer Anbau mit sechs Klassenzimmern, zwei Musiksälen, je einem naturwissenschaftlichen Lehrsaal und Laborraum und einem Kollegstufen-Kursraum errichtet wird.
Weiter steigende Schülerzahlen lassen ab 2002 die Schulgebäude wieder zu klein werden. Nachdem der bisherige Altbau ohnehin einer Generalsanierung bedarf, wird von der Schulleitung die Aufstockung des Gebäudes als mögliche Lösung des Raumproblems favorisiert. Im Schuljahr 2003/04 wird diese Baumaßnahme während des laufenden Schulbetriebs in Angriff genommen und innerhalb des Jahres zügig zu Ende geführt. Weitreichende Neuerungen im Bildungsbereich wie die Einführung des achtjährigen Gymnasiums und die Aufnahme unserer Schule in den Kreis der MODUS21-Schulen kennzeichnen die Entwicklung der letzten Jahre. Im Juli 2009 feiert das AG seinen 100. Geburtstag mit einem großen Gala-Abend in der Frankenhalle.
Die aufgrund der Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre notwendige stärkere Ausdehnung des Unterrichts auf die Nachmittage bringt die Entwicklung zur offenen Ganztagesschule, die auch neue Räumlichkeiten erfordert: Es entstehen die neue Zweifachsporthalle und der Mensabereich mit den Räumen für die OGTS. Unser Gymnasium erhält vom Kultusministerium das Prädikat „Referenzschule für Medienbildung“. Im Frühjahr 2018 beschließt der Kreistag die Generalsanierung des Beta-Bereichs. Der Baubeginn des Millionenprojekts ist für 2019 geplant.