Ein altes Kofferradio, ein Overhead-Projektor, ein Berg aus Stühlen – weiße Laken darüber geworfen – dies bildet die Kulisse für das Theaterstück DIE LETZTE O., inszeniert auf der Basis einer wahren Fluchtgeschichte am Ende des Zweiten Weltkriegs von Danzig nach Hamburg.
Historische Erläuterungen vermischt mit Spielszenen, Livelesungen aus einer Originalbiografie, Lichtinstallationen sowie Klangkulissen bilden den Rahmen der Darbietung, in der eine 92-jährige Großmutter ihrer Enkelin die eigene Lebensgeschichte erzählt.
Die Enkelin ist Janina Sachsenmaier, deren Stückentwicklung im Stipendienprogramm JUNGE KUNST UND NEUE WEGE des Bayerischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst gefördert wurde. Seitdem zeigt die Theaterpädagogin regelmäßig mit ihrer Kollegin Julia Höhfeld ihre biografisch-dokumentarische Inszenierung in weiterführenden Schulen. Frau Betz und Frau Weiglein-Herold nutzten die Chance und luden das Duo in den Geschichtsunterricht der 11. Klassen ein.
Durchweg beeindruckt und berührt von der ungewohnten Art der Inszenierung im eigenen Klassenzimmer zeigten sich die Schülerinnen und Schüler bei der Nachbereitung mit den Protagonistinnen. Berührungsängste kamen aufgrund des Settings nicht zum Tragen, so dass unzählige Fragen zu Inhalt und Dramaturgie aber auch zum Berufsbild Bühnenprofi aufkamen.
Unterrichtszeit, die ganz sicher bleibende Eindrücke hinterlässt. Herzlichen Dank für den Besuch am AG!
Thorsten Zipf