„Dein Typ ist gefragt!“ Schüler des AG informieren sich über Stammzellenspende

Unter dem Motto „Dein Typ ist gefragt!“ wurden am 10.11.2023 Schüler der 11. und 12. Jahrgangsstufe zum überlebenswichtigen Thema Stammzellenspende von einer engagierten Mitarbeiterin der DKMS informiert.

Blutkrebs ist eine äußerst aggressive Krankheit an der allein in Deutschland alle 12 Minuten jemand erkrankt. Umso wichtiger ist es, dass wir in Deutschland und weltweit genug Stammzellenspender haben. 12 Mio. sind es laut aktuellem Stand in Deutschland und 41 Mio. weltweit.

Doch was bedeutet es für einen so ganz persönlich, ein Stammzellenspender zu sein? Die Frage stellte ich mir auch in dem Moment, bevor ich die finale Entscheidung traf, ob ich zur Verfügung stehe oder nicht.

In 90% der Fälle verläuft die Stammzellenentnahme peripher, also werden die Stammzellen aus dem Blut des Spenders gewonnen. Der Arzt legt dazu jeweils einen Zugang in beide Armvenen, ähnlich wie bei einer Blutspende. Allerdings gibt es auch die anderen 10% der Fälle, wo die Stammzellen durch eine Knochenmarkentnahme gewonnen werden. Dieser Prozess ist etwas eingreifender, denn bei der Knochenmarkentnahme wird dem Spender in einer zertifizierten Entnahmeklinik unter Vollnarkose circa ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenkamm entnommen. Dieses regeneriert sich jedoch innerhalb weniger Wochen.

Ich werde nicht so tun, als hätte ich keine Bedenken gehabt. Als hätte ich die Entscheidung, mich ins Spenderverzeichnis einzutragen sofort getroffen. Es ist nicht leicht es zu sagen, aber ich hatte Angst. Der Prozess der Knochenmarkentnahme machte mir –und tut das immer noch– Angst.
Aber wie viel Angst haben Menschen, die am Blutkrebs tatsächlich erkrankt sind? Sie wissen nicht, ob sie ihren letzten Geburtstag schon gefeiert haben oder jemanden schon das letzte Mal umarmten und, ob sie sich auf Weihnachten freuen dürfen. Und trotzdem wachen sie jeden Tag erneut auf und kämpfen weiter, für sich selbst und für ihre Geliebten.

Ich habe mich dafür entschieden, mich in die Datei aufnehmen zu lassen, da dies eventuell ein Leben retten kann. Schließlich würde ich es auch wollen, wenn ich denn krank wäre, dass ein Aleksandar irgendwo auf der Welt seine Hand gehoben hat zu spenden, um mir das Leben zu retten.

Geholfen hat mir sicherlich auch die Tatsache, dass mit der Aufnahme in die Datei kein Automatismus verbunden ist. Falls mein Typ tatsächlich für einen Erkrankten passend sein sollte, muss ich noch immer im Einzelfall entscheiden, ob ich als Spender zur Verfügung stehe.

Das Interesse am Lebenretten war groß. So haben rund 70 Schülerinnen und Schüler und auch ein paar Lehrkräfte einen Wangenabstrich abgegeben, um sich typisieren zu lassen und sich in das Spenderverzeichnis eingetragen.

Das kann man übrigens auch ganz einfach von zu Hause tun. Alle notwendigen Informationen gibt es unter: https://www.dkms.de

Aleksandar Radulovic