Fortschritt ist weder gut noch schlecht – aber sicher wird es anders!

Lachtränen, manchmal vielleicht auch ein bisschen Muskelkater vom Halten der Bäuche und ein leichtes Sirren in den Gehirnwindungen aufgrund des rasanten Tempos waren die Folge von Philipp Webers Programm „K.I. Künstliche Idioten“, bei dem er seine Sicht auf die Herausforderungen unserer digitalisierten Welt darbot.

„Was ist eigentlich Kabarett?“ war die Frage einiger Schüler, als sie das Veranstaltungsplakat zum anstehenden Auftritt Philipp Webers studierten. Stand-Up mit einem Thema, war meine perplexe Antwort. Und tatsächlich, schwer zu beschreiben, was da in der Mensa auf ein zugegebenermaßen eher älteres Publikum zukam.

Philipp Weber zündete bei seinem inzwischen vierten Gastspiel am AG einen irrwitzigen Parforceritt durch die Irrungen und Wirrungen der modernen Technik. Die Weberschen Gesetze des Fortschritts wurden dabei in herrlich skurrilen Anekdoten dargeboten, dass sich wirklich jeder im Publikum wiederfinden konnte.

Denn wer ist noch nicht an Apps, Passwörtern oder beim entnervten Versuch sein Handy einzurichten verzweifelt? Selbstoptimierung mit Fitnessapps und Kondome, die beim Akt Körperdaten sammeln? Gibt es tatsächlich wirklich. Das geht spätestens beim nächsten Datenleck nach hinten los. Wieviel piepende und blinkende Assistenzsysteme verträgt eigentlich ein Autofahrer, bevor es zu einer Überforderung wird?
Was kann K.I. und was wird sie sicher nie können?

Selten kann man so ernste Fragen so unglaublich lustig durchdenken, wenn man Webers Sprechgeschwindigkeit mitgehen kann. Ein Abend, der in Erinnerung bleibt und Vorfreude auf sein nächstes Gastspiel am AG macht, schließlich gab der Künstler in der Zugabe schon eine kleine Kostprobe aus seinem neuen Programm zum Besten. Wir sind gespannt.

Thorsten Zipf