Eine kleine Delegation vertrat das AG bei der Finalwoche des deutsch-polnischen Jugendpreises in Warschau. Zwar konnte sie keinen Preis, aber jede Menge bleibende Eindrücke aus Polens Hauptstadt mitnehmen.
“Bei mir und bei Dir“ war das Leitthema des deutsch-polnischen Jugendpreises, den das Deutsch-Polnische Jugendwerk regelmäßig ausschreibt. Je ein Treffen in Polen und Deutschland, bei dem die Jugendlichen möglichst tief in die Kultur des besuchten Landes eintauchen sollten, waren dabei die Leitkriterien. Mit den annähernd fünfzig teilnehmenden Projektgruppen haben etwa 1500 Jugendliche aus Deutschland und Polen im Rahmen des Wettbewerbs an internationalen Begegnungen teilgenommen.
Unter dem Motto „Follow Obazda“ ging auch das AG mit seinen langjährigen Partnern aus den Jugendhäusern in Danzig und Oberschleißheim und Jugendlichen aus einem Gymnasium im polnischen Kielce an den Start. Die eindrucksvollen Begegnungswochen an der Ostsee und in den Alpen bleiben sicher allen beteiligten lange in Erinnerung. Offenbar fand auch die Jury unseren Austausch bemerkenswert, so dass eine kleine Delegation aus Neustadt und Kielce zur Finalwoche im Juni eingeladen wurde, um ihr Projekt im Kreise der dreizehn besten internationalen Begegnungen zu präsentieren.
Ohne wirklich klare Vorstellung, was in Polen auf sie zukommen würde, fuhren Vanessa Hinzer und Johann Pfeffer begleitet von Herrn Zipf mit dem Zug nach Warschau.
Die Erwachsenen setzten sich in intensiven Workshops damit auseinander, wie gute Begegnungen gelingen können. Auch für erfahrene Austauschorganisatoren ein wahrer Ideeninkubator, bei der Fülle an unterschiedlichen Herangehensweisen und Perspektiven.
Die Jugendlichen waren in dieser Zeit eingeladen, eine Showeinlage für die Preisgala zu erarbeiten. Über 50 Jugendliche aus unterschiedlichen Schularten, Vereinen und Institutionen mit divergenten sprachlichen und künstlerischen Fähigkeiten, die sich dazu unbekannt sind, zu motivierter Mitarbeit zu aktivieren – was für eine Aufgabe! Die professionelle Anleitung und die Fähigkeit der Jugendlichen, offen und ohne Scheu aufeinander zuzugehen, führten zu einem beeindruckenden Ergebnis. Dieses unbeschwerte Miteinander ist sicher ein Stück weit auch durch die individuellen Begegnungserfahrungen beeinflusst. In kürzester Zeit bildeten sich auch in der Freizeit ganz neue Konstellationen und Freundschaften.
Mittwoch und Donnerstag galt es auf der Projektmesse den eigenen Austausch der Jury und der Öffentlichkeit vorzustellen. Natürlich gab es bei uns frisch gemachten Obazda für die Gäste!
Insgesamt eine beeindruckende und aufregende Woche, auch wenn die Jury am Ende anderen Projekten den Vorzug gegeben hat. So kommen wir zwar ohne Preis, dafür bereichert um den Kontakt zu vielen engagierten Menschen – Jugendliche und Organisatoren – und mit vielen positiven Impressionen und Emotionen aus Warschau zurück. Die ein oder andere neu gewonnene Idee wird sicher in eines der nächsten Begegnungsprojekte einfließen. Allein dafür hat sich die Reise gelohnt.
Thorsten Zipf