Wenn es mal klemmt, schulisch gesehen, dann ist es wichtig schnell zu handeln und sich Hilfe und Unterstützung zu holen. Diese kann von älteren Geschwistern, den Eltern oder Bekannten kommen oder einer guten Schülerinn bzw. einem guten Schüler der eigenen Schule. So funktioniert es am AG und wie genau, dass erklärt Anne Naumann (Jugendreferentin) im Interview mit Josefine Bastubbe (Klasse 7c).
Josefine: Für welche Jahrgangsstufen gibt es Nachhilfe?
Anne N.: Wir haben für dieses Schuljahr über 20 sehr engagierte SchülerInnen ab der 7. Klasse gefunden, die bereit sind Nachhilfe anzubieten. So sind wir breit aufgestellt und können Unterstützung ab der 5. bis zur 10. Klasse anbieten, vorrangig wird jedoch die Unterstufe bedient.
Josefine: Wie alt sind die Nachhilfegebenden?
Anne N.: Sie sind mindestens 13 Jahre und vielseitig begabt. Es liegt für interessierte Eltern und SchülerInnen eine Liste mit den Kontaktdaten im Sekretariat aus. Hier kann man auch die Fächer erfahren, die angeboten werden. In der Regel sind das natürlich die Kernfächer wie Deutsch, Mathe, Englisch, Latein und Französisch. Nach der Kontaktaufnahme erfolgt eine erste Schnupperstunde zum gegenseitigen Kennenlernen und ausprobieren.
Verstehen sich beide Schüler, folgen weitere Nachhilfestunden nach Vereinbarung. Im besten Fall findet der Unterricht im Schulgebäude am Nachmittag statt, das bedeutet kurze Wege und effektives Lernen für alle Seiten.
Josefine: Welche Qualifikationen haben die Nachhilfegebenden?
Anne N.: Sie mussten sich ihre Eignung zunächst durch die eigenen Fachlehrer mit Unterschrift bestätigen lassen. Herr Gagel koordiniert die Nachhilfe am AG und sprach mit allen persönlich über ihre Eignung.
Anschließend besuchten fast alle ein halbtägiges Seminar bei mir. Wir haben über die verschiedenen Lerntypen, die Rahmenbedingungen und den Aufbau einer Nachhilfestunde gesprochen, die Erwartungen der Eltern, der Schüler selbst und des nachhilfegebenden Schülers. Ebenso ist es wichtig Ziele vorab zu vereinbaren und zu klären, wo die Grenzen der Nachhilfe liegen. Nachhilfe kann und soll den Unterricht selbst nicht ersetzen.
Josefine: Wie effektiv ist die Nachhilfe?
Anne N.: Nachhilfe soll zeitlich begrenzt und nicht als Dauereinrichtung stattfinden. Sie kann Wissenslücken schließen, einen Motivationsschub geben und kurzfristig Lernstoff wiederholen bzw. vermitteln. Kommen beide Schüler gut miteinander klar, dann ist sie sehr effektiv.
Josefine: Wer trägt die Kosten?
Anne N.: Derzeit sind wir in der komfortablen Situation, dass die Kosten über das Projekt „gemeinsam Brücken bauen“ abgedeckt sind. Umso wichtiger ist es uns, dass alle profitieren können, die Hilfe nötig haben.
Anne Naumann