Eine ganze Woche durften 16 Schüler*innen des Arnold-Gymnasiums zusammen mit Gleichaltrigen aus Kielce in Danzig verleben und ein neues Programm namens „Follow Obatzda“ erproben.

„Follow“ bedeutet Hering und ist die Spezialität der Danziger Region, Obazda ist ein typischer bayerischer Brotaufstrich – soviel ist klar. Die Kombination aus beiden stellt den deutsch-polnischen Schüleraustausch rund um Nachhaltigkeit, Regionalität und Esskultur dar.

Die Jugendlichen arbeiteten in Workshops zum Thema „Zero Waste“, meisterten eine Stadtrallye, bekamen ökologische Hygiene-Tipps und kochten gemeinsam, denn Essen verbindet! Über 700 Gerichte kommen in den Werken des berühmtesten Autors der Stadt, Günter Grass, vor. Fünf davon durften die Jugendlichen in deutsch-polnischen Gruppen umsetzen!

Unter Anleitung von Franziskanermönch Tomek kochte eine Gruppe Kümmelkäse, eine schnippelte Salat für alle und eine legte Auberginen ein. Viel Teig musste die „Brotgruppe“ zubereiten, da am Abend ja jeder satt werden sollte. Die letzte Gruppe widmete sich einer besonderen Spezialität der Region – dem Hering kaschubischer Art. Stolz und neugierig kosteten die „Köche“ zum Abendessen ihre Werke.

Ein Highlight der Fahrt war der gemeinsame Tagesausflug nach Chmielno in der Kaschubei. Nach einem mehrgängigen Mittagessen nach Kaschubischer Art begann der Kochkurs bei einer „echten“ Kaschubin. Abenteuerlich war die anschließende Fahrt auf einem Heuwagen, die von einem Wolkenbruch „gekrönt“ wurde. Anschließend erzählte ein Kaschube der Gruppe die Geschichte von Pommern und der Kaschubei. Kaschubisch ist die einzige, offiziell anerkannte Sprache Polens neben Polnisch. Diese Sprache ist kein Dialekt, sondern eine heute noch genutzte Sprachvarietät in dieser Region. Die Gruppe bekam natürlich einen kleinen Sprachkurs.

Um zahlreiche Erfahrungen und Erlebnisse reicher können die Teilnehmer den zweiten Teil des Austausches im Herbst kaum erwarten!

Katharina Bernhardt