Viele Museen in der Region hatten in der Corona Zeit große Probleme ihre Kulturgüter einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Besonders kleine Museen wie das von einem Verein geführte Heimatmuseum Grub am Forst sahen hier für die Zukunft Handlungsbedarf.
Seit dem Schuljahr 2021/22 hat das Arnold-Gymnasium einen Wahlkurs Mixed Reality Lab – welcher sich mit virtueller und augmented Reality beschäftigt. Eine Kooperationsanfrage von Vereinsvorsitzenden Dietmar Pillmann vom Heimatmuseum Grub am Forst, eröffnete eine tolle Möglichkeit für ein Projekt der besonderen Art. Tradition und Geschichte trifft auf moderne digitale Welten.
Das Heimatmuseum möchte sein Museum komplett digital und virtuell zugänglich machen, da der Verein auch nach Corona Probleme hat, regelmäßige Öffnungszeiten zu gewährleisten. Dennoch befinden sich in dem Kleinod des Reichenbachhauses, welches mit viel Liebe zum Detail geführt wird, so mancher Schatz und skurilles Objekt, sodass es sich lohnt das Museum einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen. Selbst die digital und modern verwöhnten Schüler des Wahlkurses am Arnold-Gymnasium kamen bei der ersten Besichtigung aus dem Staunen nicht mehr heraus. Bei all den Geschichten und Erzählungen, die die Verantwortlichen des Reichenbachhauses in Grub den Wahlkursteilnehmenden in jedem Winkel des kleinen Museums nahebrachten, sprudelten die Ideen nur so.
Der Kurs hilft nun dabei diese Geschichten und Objekte in ein virtuelles Museum einzupflegen und so die historischen Schätze einem breiteren Publikum zugänglicher zu machen. Gemeinsam mit nectv e.V. ist so ein besonders spannendes Projekt entstanden, welches viel Kreativität und Eigeninitiative von den Arnoldinern verlangt. Eine Lebenswelt ohne ordentliches Badezimmer und Heizung trifft auf moderne digitale Welten. Doppelte gegenseitige Stauneffekte waren und sind vorprogrammiert.
Und auch der Gamingfreund soll auf seine Kosten kommen – So designen die Jungs und Mädels des Wahlkurses ein kleines interaktives Spiel in das virtuelle Museum. Es geht darin um ein Fabelwesen, Zwolb genannt, welches im Keller des Hauses angeblich residiert.
Ein erster Arbeitsschritt ist jetzt bereits gemacht. Bei einem zweiten Ortstermin wurde mit Hilfe einer speziellen 360 Grad Kamera das Museum und seine Räumlichkeiten in speziellen Panoramen durch die Schüler*innen Anfang Mai erfasst. Diese Panoramen werden jetzt im nächsten Schritt mit spezieller Software bearbeitet und zu einem virtuell begehbaren Museum programmiert.
Jochen Kästner