Insgesamt sieben Schülerinnen und Schüler der Q12 beteiligen sich am diesjährigen Kapp-Preis, einem Wettbewerb, der im Jahr 2001 von Dr. Bernhard Kapp ins Leben gerufen wurde, um den Ingenieurnachwuchs an den Gymnasien aus Stadt und Landkreis Coburg, sowie an der Fachoberschule und der Berufsoberschule zu fördern. Aufgabe für die Teilnehmer ist es, ein naturwissenschaftliches oder technisches Thema mit Praxisrelevanz im Rahmen eines selbstständigen Projekts durchzuführen. Zwei der eingereichten Arbeiten hatten einen physikalischen, die anderen jeweils einen chemischen Schwerpunkt.
Niklas Forkel, ein junger Imker, der fünf eigene Bienenvölker betreut, hat Wettereinflüsse auf Bienenvölker untersucht und für andere Jungimker eine Broschüre erstellt, in der man nachlesen kann, wie man als Imker auf besondere Wettersituationen reagieren sollte, um seine Bienen zu schützen.
Mit dem Wetter beschäftige sich auch Tobias Höhn. Er baute eine Wetterstation, die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck messen und aufzeichnen kann. Mit Hilfe eines entsprechenden Computerprogramms dokumentierte er Langzeitmessungen im Frühjahr und Sommer und wertete diese aus.
Maja Bernhardt, eine junge Chemikerin, hatte nach eigenen Aussagen im Chemieunterricht immer Schwierigkeiten mit Redoxgleichungen. Im Rahmen ihrer Arbeit hat sie sich so intensiv damit beschäftigt, dass sie heute „ein Kinderspiel“ für sie sind. Nötig war die Auseinandersetzung mit Redoxgleichungen, weil Maja Riboflavon bzw. Vitamin B2 in verschiedenen Lebensmittel nachweisen wollte, was ihr aufgrund ihrer fundierten Kenntnisse auch gelungen ist.
In einer Vielzahl von Experimenten hat Josefine Carl Wolle und Haare gefärbt. Henna kennen viele, aber auch mit Kamille und roter Bete lassen sich mehr oder weniger gute Erfolge erzielen, natürlich nur, wenn man sich mit der Chemie dieser natürlichen Färbemittel und dem Aufbau menschlicher Haare gut auskennt. Das Problem, dass im Alter die Melaninproduktion nachlässt und Haare grau werden, konnte Josefine leider nicht lösen.
Mit Farben anderer Art, nämlich mit Lebensmittelfarbstoffen, hat sich Antonia Wutke intensiv auseinandergesetzt. Im experimentellen Teil ihrer Arbeit hat sie unter anderem grüne Götterspeise analysiert. Dazu war es nötig, diese aufzuarbeiten, die Farbstoffe daraus zu isolieren und mittels Dünnschichtchromatographie zu identifizieren. Patentblau und Chinolingelb ergeben – wen wundert es – „Götterspeisengrün“.
Eine qualitative und quantitative Bestimmung von Farbstoffen in Lebensmittel ist auch Elisa Dittrich gelungen. E122 beispielsweise ist für die Farbe des roten Powerrade verantwortlich. Es handelt sich dabei nämlich um den Farbstoff Azorubin S. Die blaue Powerrade dagegen erhält ihre Farbe vom Farbstoff Brillantblau.
Eine Möglichkeit zum Recycling von Styropor hat Anton Römhild genau unter die Lupe genommen. Er verarbeitete Styropor nämlich zu Polystyrollack und untersuchte die Eigenschaften dieses Lackes. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage nach der Haftkraft auf unterschiedlichen Oberflächen und der Beständigkeit gegen Umwelteinflüsse.
Nach eigenen Aussagen haben alle jungen Forscherinnen und Forscher nicht nur fachlich von ihrer Arbeit profitiert, sondern hatten auch viel Spaß und immer neue Fragen haben ihre Neugierde immer mehr geweckt.
Dr. Karl-Heinz Sänger