Skizze, Spraydose und Atemschutzmaske statt Unterricht hieß es für die Klasse 10a. Der junge, talentierte Graffiti-Künstler Paul Ritzert aus Coburg zeigte den Weg vom Entwurf zum gesprayten Bild an der Wand auf und begeisterte damit alle Beteiligten.
Illegal gesprühte Tags oder Schriftzüge im öffentlichen Raum stoßen den meisten eher negativ auf und sind für viele ein Zeichen von Vandalismus. Dass man dabei auch ganz legal vorgehen kann und ein künstlerischer Schaffensprozess dahintersteckt, zeigte der 18-jährige Abiturient, der unter seinem Pseudonym „Enyx“ in der Szene bekannt ist, sehr eindrucksvoll. Souverän leitete er die Jugendlichen an, ihren eigenen Schriftzug zu entwerfen und spätestens hier stellte auch der Letzte fest, dass das gar nicht so einfach ist. Gekonnt intervenierte er und gab zahlreiche Tipps, so dass schließlich jeder zufrieden einen eigenen Entwurf vorweisen konnte.
Die Freude der Beteiligten war spürbar wahrzunehmen und man fieberte der Umsetzung entgegen. In einer alten Halle in Neustadt griffen die Schüler dann selbst zur Spraydose, erhielten Hinweise zur technischen Handhabung und Umsetzung. Ab diesem Zeitpunkt war keiner mehr zu bremsen und die Spraydosen bald leer. Sehr eindrucksvoll entstanden die ersten gesprayten Kunstwerke und sorgten für einen unvergessenen Tag.
Nicole Ronneburger