Am 13. September ist es so weit: Der AG-Wettbewerbsbeitrag zu „100 Jahre Bayern“ feiert im Funkhaus des Bayerischen Rundfunks seine Premiere. Aus diesem Anlass werden die Hauptdarsteller und weitere Crew-Mitglieder mit dem ICE nach München reisen und das Arnold-Gymnasium vertreten. Viele Wochen lang hat die Filmcrew aus der Klasse 6a gemeinsam mit den Mediencoaches Julian Barthel und Jochen Dotterweich an dem Projekt gewerkelt. Kurz vor den Sommerferien konnten die letzten Dreharbeiten und die Endproduktion im nectv Studio abgeschlossen werden.
Die beiden Jungs Nico & Robert entdecken beim Stöbern auf dem Dachboden eine alte Akte mit vergilbten Dokumenten und Fotos von Stacheldraht und Wachtürmen. Per Google erfahren sie, dass es zwischen Coburg und Sonneberg eine verminte Grenze gegeben haben muss. Ihre Recherche führt sie zum ehemaligen innerdeutschen Grenzübergang bei Rottenbach. Dort treffen sie auf den Zeitzeugen Dr. A. H., der als Lehrer Schülerfahrten in die ehemalige DDR organisiert und durchgeführt hat. Grund genug für die Staatssicherheit, eine ausführliche Akte über die „Spione“ aus dem Westen anzulegen.
So beginnt der Kurzfilm mit Untertitel „Nico, Robert und die Zonengrenze“, den die Klasse 6a als Wettbewerbsbeitrag zum 100. Geburtstag unseres Freistaats produziert. Betreut werden die jungen Filmemacher dabei durch die Mediencoaches Julian Barthel und Dominik Novotny von nectv sowie von Dr. Bernhard Graf, einem renommierten Filmemacher, der seit vielen Jahren für das Bayerische Fernsehen tätig ist. Der Fachmann berät die jungen Filmemacher bei der Erstellung des Drehbuchs und dessen Umsetzung. Beim Ortstermin im AG berichtete Dr. Graf von seiner Arbeit und den Ansprüchen an einen interessanten Kurzfilm. So manche gut gemeinte Idee fiel an diesem Tag dem Rotstift zum Opfer…
Das Drehbuch wird gekürzt, die Hauptrollen an Max Martinsen (Nico) und Louis Jagoda (Robert) verteilt, Helen Matuschek wird die Offtexte einsprechen, der Rest der Crew bereitet Requisiten, Texte und Grafiken vor. Zwischen den Spielszenen erfährt der Zuschauer interessante Fakten über Entstehung und Ende der ehemaligen Zonengrenze zwischen beiden deutschen Staaten. Bis zum Ende des Schuljahres werden die Dreharbeiten in Neustadt, Rottenbach und Sonneberg abgeschlossen sein. Die Premiere ist für September in München geplant. Falls alles nach Plan läuft, kann man den Streifen der kreativen Filmemacher anschließend in der BR-Mediathek bewundern.
Die Geschichte ist übrigens nicht frei erfunden. Die „Akte H.“ gehört unserem ehemaligen Kollegen Dr. Alfred Hofmann, der seit Februar 2018 im Ruhestand ist. Lange vor der deutschen Wiedervereinigung nutzt er die Möglichkeit des kleinen Grenzverkehrs zu Tagesausflügen in die DDR. Unter seiner Leitung erfolgt am 15.03.1986 die Einreise von Schülern des Arnold-Gymnasiums am schwer bewachten Grenzübergang bei Rottenbach. Die beteiligten Schüler veröffentlichen darüber einen Zeitungsartikel im Tageblatt. Dieser findet sich Jahre später dann natürlich auch in der Stasiakte des verantwortlichen Lehrers.
Christine Rebhan