Schreiben für die Freiheit

Dass wir in Deutschland in Freiheit und Rechtstaatlichkeit aufwachsen können, ist keine Selbstverständlichkeit. Besonders mit Blick auf andere Länder wird deutlich, wie häufig Menschen in ihren Rechten eingeschränkt werden und staatlicher Willkür ausgeliefert sind. Um auf dieses Unrecht aufmerksam zu machen, hat Amnesty International den sogenannten Briefmarathon ins Leben gerufen.

Die gemeinnützige Organisation setzt sich dabei zum Ziel, gemeinsam mit zahlreichen Teilnehmenden aus aller Welt, ein sichtbares und wirkungsvolles Zeichen gegen Menschenrechtsverletzungen zu setzen. Dafür werden einzelne Personen oder Personengruppen ausgewählt, deren Schicksal repräsentativ dafür steht, wie Rechte auf unterschiedliche Arten und Weisen bedroht oder willkürlich verletzt werden. Dieses Jahr gehören zu ihnen beispielsweise der Journalist Sai Zaw Thaike aus Myanmar, der wegen angeblicher Aufwiegelung ohne anwaltlichen Beistand vor ein Militärtribunal gestellt und zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde, sowie der honduranische Umweltschützer Juan López. Sein friedliches ziviles Engagement für den Erhalt des Nationalparks Carlos Escaleras Mejía führte von Seiten seiner politischen Gegner zu Schikanen, Bedrohungen und schließlich zu seiner Ermordung.

Seinen Angehörigen und allen anderen von Amnesty ausgewählten Personen schrieben die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler Briefe, E-Mails und Postkarten, um ihnen Hoffnung zu geben und ihre Solidarität zu bekunden. Dass es sich dabei nicht nur um einen symbolischen Akt handelt, sondern der Briefmarathon tatsächlich etwas bewirken kann, belegt das Schicksal der in Tunesien inhaftierten Journalistin Sonia Dahmani, die seit mehreren Jahren unter dem Vorwand, Falschnachrichten über die Regierung zu verbreiten, im Gefängnis saß und jetzt aufgrund des internationalen öffentlichen Drucks unter Auflagen freigelassen wurde.

Damit auch die anderen Betroffenen schon bald wieder in Freiheit und Sicherheit leben können, haben sich zahlreiche AG-Schülerinnen und Schüler aus fast allen Jahrgangsstufen an der Aktion beteiligt und auf Deutsch, Englisch, Arabisch und Spanisch ihre Wünsche und Beistandsbekundungen in die Welt geschickt. Dabei sind insgesamt über 300 Solidaritätspostkarten zusammengekommen, die von Amnesty an die Betroffenen und ihre Familien weitergeleitet werden.

Vielen Dank fürs Mitmachen und das Einstehen für Menschenrechte!

Jennifer Schmid