Zu Besuch in Kolumbien

Nachdem das Arnold-Gymnasium von April bis Ende Juli Valerie als Gastschülerin unserer Partnerschule in Barranquilla begrüßen durfte, war ihre deutsche Austauschpartnerin Julia Gundermann im August zum Gegenbesuch in Kolumbien. Von ihren Erlebnissen berichtet sie im Interview.

Wann genau hat dein Auslandsaufenthalt stattgefunden?

Über die gesamten Sommerferien war ich in Kolumbien. Das Land befindet sich im Norden von Südamerika und grenzt z. B. an Brasilien. Dort lebte ich in Barranquilla, eine Stadt, die direkt am atlantischen Ozean liegt, und ging auf das „Colegio Alemán“, die „Deutsche Schule Barranquilla“.

Wie genau sah dein Alltag dort aus?

Der Schultag begann bereits um 7 Uhr und endete meistens um 14:30 Uhr. Wir hatten drei Stunden Unterricht, dann 30 Minuten Pause und dann zwei Mal drei Stunden Unterricht, unterbrochen von einer 45-minütigen Mittagspause.

Was waren besondere Erlebnisse und Ausflüge?

Eines meiner liebsten Erlebnisse war ein Wochenendausflug mit meiner Gastfamilie nach Cartagena. Am ersten Tag besichtigten wir das koloniale Zentrum, in dem viele historische Gebäude wie der Inquisitionspalast, lagen. Den zweiten Tag haben wir ganz entspannt verbracht. Wir fuhren mit einem Boot an einen weißen Sandstrand auf einer kleinen Insel, die von Mangrovenwäldern umgeben war.
Ebenfalls machten wir mit Freunden und deren Eltern eine Bootstour auf dem Río Magdalena. Dabei sahen wir eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten, z. B. die Uferpromenade mit Statuen von Sofía Vergara und Shakira. Auf der Fahrt haben wir miteinander getanzt und während der Pause auf einer Insel zusammen Spiele gespielt.

Was hat dir das ganze Projekt, also Hin- und Rückaustausch, persönlich gebracht?

Es hat mir Einblicke in eine grundsätzlich andere Kultur gegeben. Angefangen dabei, dass in Kolumbien alle viel aufgeschlossener waren. Zusätzlich hat es mir natürlich auch beim Lernen der spanischen Sprache geholfen, da man von ihr die ganze Zeit umgeben war.

Kannst du den Austausch mit unserer Partnerschule in Barranquilla anderen Schülerinnen und Schülern des AG empfehlen und welche Sorgen, die sie haben könnten, sind vielleicht unberechtigt?

Definitiv! Ich habe mir ein bisschen Sorgen wegen der Sprachbarriere gemacht, schließlich hatte ich erst einige Monate Spanisch als Unterrichtsfach gehabt, und meine Eltern waren wegen der Kriminalität besorgt, über die immer sehr schnell hier aus der Entfernung gesprochen wird. Jedoch hatte ich mit beidem keine großen Probleme. Man braucht eigentlich keine Befürchtungen haben, solange man nicht ganz allein unterwegs ist. Und wegen der Sprache muss man sich kaum sorgen. Es gab sogar auch deutsche Austauschschüler, die kein Spanisch gelernt haben und dort mit mithilfe ihrer Freunde oder in der Schule auch mit Deutsch und Englisch ausreichend kommunizieren und sich gut verständigen konnten.

Bist du weiter in Kontakt mit Kolumbianerinnen und Kolumbianern, die du durch den Austausch kennengelernt hast, und ist ein weiteres Treffen geplant?

Ja, ich habe mit Personen, die ich durch den Austausch kennengelernt habe, weiter Kontakt. Zwei Freundinnen aus Kolumbien wollen auch nach Deutschland kommen.

Vielen Dank für deinen Bericht und das Teilen deiner Erlebnisse! Hoffentlich können wir auch in Zukunft weitere Auslandsaufenthalte nach Kolumbien ermöglichen.

Philipp Pfister