Arnoldiner in New York City

Wie kann man eine Sprache besser lernen und eine Kultur besser erleben als wenn man in das Land reist und den Alltag der Menschen miterlebt? Ein Schüleraustausch ist dafür ideal. Bereits zum vierten Mal fand der USA-Austausch zwischen der Lincoln East High School und dem Casimirianum Coburg unter der Leitung von Ken Flowerday und Ursula Kick-Bernklau statt. Im April 2017 waren erstmals 15 Arnoldiner und 15 Casimirianer gemeinsam für eine knappe Woche in New York und anschließend für eine Woche in Lincoln Nebraska zum Schüleraustausch.

New York ist der Traum vieler Touristen – am Abend über den Times Square schlendern, im Central Park flanieren, in der Fifth Avenue shoppen, auf Roosevelt Island unter rosa blühenden Mandelbäumen sitzen, einen traumhaften Sonnenaufgang auf der Brooklyn Bridge erleben, auf der Staten Island Ferry mit herrlichem Blick auf die Skyline Manhattans an der Freiheitsstatue und Ellis Island vorbeiziehen, “free hugs“ von einem jungen Amerikaner am Washington Square entgegennehmen, morgens im YMCA-Hostel im Gym eine Runde laufen oder schwimmen, im MOMA Gemälde großer Meister bewundern, die man aus den Kunstbüchern kennt, im Natural History Museum zu den Dinos aus „Nachts im Museum“ aufblicken und auf dem One World Trade Center, dem von Daniel Libeskind erbauten derzeit höchsten Gebäude der Vereinigten Staaten die gesamte Bucht des New Yorker Hafens zu überblicken – das ist wirklich traumhaft.

Doch dass es in Lincoln, Nebraska mindestens genauso spannend sein würde, das konnten sich viele Schüler nicht vorstellen. Aber es war einfach unglaublich mit welch großer Herzlichkeit und Gastfreundschaft uns die Familien empfingen. Die völlig andere Schulkultur einer typischen amerikanischen High School wie der Lincoln East High School mit 2000 Schülern zu sehen, den Schulalltag der Austauschpartner mitzuerleben und besondere Kurse wie woodwork, pottery, showchoir, robotics, escape room oder big band zu besuchen, war ein spannendes Erlebnis für alle.

Lincoln als Hauptstadt ist mit 250 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Nebraskas. Wenn das Spiel der Football Mannschaft der Cornhuskers im Memorial Stadium ausverkauft ist (was seit 35 Jahren immer der Fall ist!), dann ist das Stadion mit 92 000 Besuchern die drittgrößte Stadt Nebraskas! Und ein Großteil unserer Schüler wurde zu einem Football-Spiel von ihren Gasteltern eingeladen und erlebte diese einzigartige Atmosphäre!

Alle Austauschpartner verstanden sich bestens und so war die Freude groß, als kaum 6 Wochen später der Gegenbesuch der Amerikaner anstand. Unter der Leitung von Ken Flowerday, Linda Johnson-Flowerday und Laura Graulty erkundeten die amerikanischen Gastschüler das AG, Neustadt und den Muppberg, erlebten nectv live und wurden selbst interviewt, verbrachten einen Tag in Nürnberg, u.a. im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände und einen Tag in Coburg, wo natürlich die Ehrenburg und die Lutherausstellung auf der Veste nicht fehlen durften. Eine Wanderung von Vierzehnheiligen zum Staffelberg, der Besuch des Musicals „Die Schatzinsel“ im Landestheater Coburg und ein spannendes Handballspiel des HSC 2000 Coburg waren neben den Empfängen der Bürgermeister von Neustadt und Coburg und einem internationalen Abend mit Bildern und Impressionen der Besuche weitere Highlights. Die amerikanischen Gäste rundeten ihren Deutschlandbesuch mit einer Woche in Berlin ab.

Alle Austauschpartner waren sich einig, dass sie in Kontakt bleiben werden, dass der Austausch weitergeführt werden muss und dass Goethe recht hat: „Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen.“

Ursula Kick-Bernklau