Neue Erfahrungen und neue Freunde – Jugendbegegnung in Danzig

„Wenn einer eine Reise tut, so kann er viel erleben“ – und genau das bewiesen 18 unserer Schülerinnen und Schüler aus der neunten und zehnten Jahrgangsstufe gemeinsam mit ihren Partnern aus Kielce, Polen, in Danzig.

Schon die Anreise mit der Bahn wurde zu einem kleinen Abenteuer: Kostenfreies Wasser für alle Reisenden, Züge, die aufeinander warteten, um Anschluss nicht zu verpassen, so geht Bahnreisen in Polen. Die ersten gemeinsamen Gespräche und Lacher setzten den Ton für die Woche.

Untergebracht war die Gruppe im Maximilian-Kolbe-Haus, einem kleinen, aber gemütlichen Jugendhaus mitten in Danzig. Die Zimmer sind eng, aber funktional, und die Nähe zur Altstadt machte das Haus besonders attraktiv: Manche Mittagspausen wurden kurzerhand in die Fußgängerzone verlegt, um das lebendige Treiben der Stadt zu erleben. Gleich ums Eck befindet sich zudem eine große Mall, was allen Jugendlichen gefällt – ein spontaner Treffpunkt, der schnell zu Gesprächen, gemeinsamen Snacks und kleinen Shopping-Abenteuern einlud.

Die Woche war vollgepackt mit spannenden Aktivitäten. Bei einer interaktiven Stadtrallye mussten die Gruppen knifflige Aufgaben lösen und dabei versteckte Ecken der Altstadt entdecken. Besonders beliebt waren die Passantenbefragungen und das Erstellen kurzer Videoclips warum man an einem Austausch teilnehmen sollte – kreative Projekte, bei denen alle mit Begeisterung mitmachten.

Im Bernsteinmuseum bestaunten die Jugendlichen funkelnde Schätze der Ostsee, während das Orgelkonzert in der Kathedrale von Oliwa für ruhige, bewundernde Momente sorgte.

Besonders eindrucksvoll waren die Workshops zu Nachhaltigkeit und Solidarität: In deutsch-polnischen Teams bereiteten die Jugendlichen Mahlzeiten aus regionalen Bio-Produkten zu und verteilten diese anschließend an soziale Einrichtungen. Stolz und Freude über die eigenen Ergebnisse waren in allen Gesichtern zu sehen. Der Besuch des Europäischen Solidarnosc-Zentrums ergänzte diese Erfahrungen durch historische Einblicke und Diskussionen über Solidarität und Verantwortung in der Gegenwart.

Doch das Herzstück der Woche war der Begegnungscharakter: Spiele, Karaoke-Abende, gemeinsames Lachen über Sprachfehler und spontane Tanzversuche zeigten, wie schnell aus Fremden Freundinnen und Freunde werden können. Beim Karaoke stellte sich zudem heraus, dass auch Lehrerinnen und Lehrer mit Begeisterung laut, aber nicht immer richtig singen können – sehr zur Freude der Jugendlichen und ein Highlight des Abends.

Natürlich forderte die Woche auch organisatorische Planung: Zwischen Unterricht, Hausaufgaben und Prüfungen zuhause mussten die Jugendlichen ihren schulischen Alltag organisieren und nachholen. Doch gerade diese Erfahrung zeigte, dass solche Reisen Verantwortung, Disziplin und Selbstorganisation fördern – Fähigkeiten, die weit über den Unterricht hinausgehen.

Am Ende der Woche kehrten alle mit vollen Rucksäcken, neuen Freundschaften und unvergesslichen Erlebnissen nach Hause zurück.

Thorsten Zipf